Polar

Jürgen Ruckh

Verleger

j.ruckh@polar-verlag.de
Wolfgang Franßen

Gründer, Herausgeber, Presse

w.franssen@polar-verlag.de
Britta Kuhlmann

Grafik, Marketing

b.kuhlmann@polar-verlag.de

An unsere Autoren

Schachtelsätze waren nie Sache des Polars. Jeder misstraut jedem. Jeder stemmt sich dem Schicksal entgegen. Geldtransporter werden überfallen, Ehefrauen hintergangen, Geliebte in Salzsäure aufgelöst, Nebenbuhler ausgelöscht. Die Mächtigen müssen Füße küssen und die Ohnmächtigen glauben für einen Moment, dass alles gut wird. Aus der Schattenwelt heraus wird erpresst, geschmiert, gefoltert, gehasst. Entführt, erschossen, betrogen, gelogen, bis einem die Gerechtigkeit an der Kehle sitzt. In Schnipseln wird so die Krise eingesammelt, ausgestellt, entblößt. Als rasantes Mosaik. Der Held ist längst tot oder gibt es ihn noch? Als abgehalfterten Traum und als Hoffnung auf Sex, Geld, Macht, Rache, gar Liebe. Die Zeiten befinden sich wie immer im Umbruch. Egal ob globaler Wahnsinn oder Spielschulden. Es geht zu wie in einem scharf geschnittenen Videoclip. Rasante Szenen, grelle Bilder, weg mit dem Überblick, hin zum Chaos.

Es gab den Polar in amerikanischem Schwarzweiß. In französischen 68er-Farben. Es gab ihn als Neo-Polar, als Totgesagten. Als hollywoodschwangere Mafia-Variante wie als pittoresken Hongkongflitter, selbst als geschichtsschwangeres deutsches Reuebekenntnis oder als britisch unterkühlten Spionagethriller. Bis heute wehrt er sich gegen Verpacktes, kriecht durch den Staub gegen das Übel in der Gesellschaft an, in dem die Sieger von den Verlierern kaum zu unterscheiden sind. Der Polar ist die Literatur der Krise.

Warum nicht Splitter, Versatz sein? Es geht um die Poesie des letzten Aufschreis. Um Gewalt und Hetze, um Aufbruch und Sterben. Es gilt, den Mythos gegen den Alptraum zu verteidigen. Es gilt, über den Verlust der Unschuld zu lachen. Die Welt des Polars hat Dreck am Stecken. Sie setzt sich aus zerrissenen Kapiteln zusammen. Lasst uns verleumden, korrumpieren, lasst uns sagen, wie es ist, und lasst uns niemals unsere Leser belehren oder noch schlimmer – langweilen.

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